Dieser Eintrag wurde von Forumsadmin (eurojournal@utanet.at) am 17. 12. 2009 um 15:20:58 verfasst.
Hier ist nun das Hanrieder-Gedicht für Sie.
Herr Konsulent Hans Ratzesberger war so nett und hat uns das
Gedicht kopiert und zukommen lassen.
Neujahrswunsch 1896
D` Frau Zeit is á Lastá,
Schickt`s gar net guat an
Bal mags schiar net weidá,
Bal tuats oan dávan.
Oft wünscht már in Herzen:
Geh, beid´und bleib stehn;
Dá rennts aft, als jauckáts
Dá Toifel mitn Zen.
Und wann oan oft ztoa wá,
Daß s´schleinigá gáng,
wird’s stützi und schlagt
Wiar á Roß übá d´Stráng.
Drum wünsch i eng,
Geht eng á Zwidernuß an,
Dáß d´ Zeit so schnell geht,
Wia dá Blitz láffm kann.
Kimt abá was Guats,
Dáß s´schen langsam spaziert,
Und klopft gar á großs Glück an,
Dáß s´ganz stehád wird.
beid = warte; jauckáts = würde jagen; Zen = Ochsenziemer;
ztoa wá = darum zu tun wäre; gáng = ginge; stützi = widerspenstig
aus: "Mühlviertler Máhrl und andere Mundartdichtungen" von Norbert Hanrieder
2. Auflage 1989 Landesverlag Linz
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> Suche dringend den Text eines Gedichtes von Hanrieder - mir ist nur der
> Anfang bekannt:
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> D`Frau Zeit is a Laster
> schickt`s gar net guat an
> bald geht`s schia net weida
> bald rennt`s da davon
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