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Eder gabriele

tempora mutantur

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Eder gabriele
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gabriele. eder1@tele2.at

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tempora mutantur

„Jo mei, dös gibt’s do gar net!“ Verwundert kratzt sich Max, seines Zeichens gemütlicher Gartenzwerg aus München, unter seiner Zipfelmütze und äugt verblüfft durch das zerbrochene Kellerfenster. Da sitzt doch wahrhaftig der schwarze Nachbarkater auf der Kohlenkiste, den Schwanz zwischen die Beine geklemmt, Schnurrhaare traurig nach unten und blinzelt demütig zur Maus, die hoch oben am Kohleneimer thront und frech nach unten fiept:
„Kater, Kater, komm heraus, sonst reiß ich dir ein Barthaar aus!“

„Mach ich nicht“, klingt es aus der Kohlenkiste.

„Dann jag ich dich!“

Ein kühner Satz von oben und schon beginnt eine wilde Jagd zwischen Rasenmäher und Gartenschlauch, Liegestühlen und Blumentöpfen. Vorne weg zwei schwarze dreieckige Ohren, dahinter unsere Gartenmaus in vollem Tempo. Als sie beinahe in Reichweite der bedrohten Bartpracht ist, rettet sich der Kater mit einem kühnen Sprung mitten zwischen die Kohlen. Verdutzt hält Madame Maus inne. Wie soll sie bloß in einem dunklen Keller einen schwarzen Kater in einer noch schwärzeren Kohlenkiste finden?

„Na warte nur, nächstes Mal erwisch ich dich!“, droht sie noch einmal in Richtung Kater und entschwindet hoheitsvoll im nächsten Mausloch.

Kater Felix wartet noch einige Zeit bis die Luft rein ist, dann trollt er sich ins Freie, um Fell und Wunden zu lecken. „Jo mei“, mischt sich Max, der Gartenzwerg, tröstend ein. „Kränk di net, dös ist die neiche Zeit mit Gleichberechtigung, Quotenregelung, Wertewandel und Minderheitenrechten.“

„Ich bin ja auch für Fortschritt“, schimpft der Kater vor sich hin, „aber müssen sich die Zeiten gleich so furchtbar ändern?“

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