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Juli 2007

Korruption
von Andreas Thorwartl

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von Andreas Thorwartl gewählt.

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Korruption
von Andreas Thorwartl




Es is heit was, af dera Welt,
Wannst gschmiert wirst mit´n liabn Geld.
Dös Problem is gar net nei
und gibt’s a bei da Polizei.

A Flascherl Wein, fürs freindlich sei
aPackung Tschick, a Osterei,
fürs Zettl zreissn, an Kaffee,
für d´Starterhülf, a Praline.

Dös san hiazt nur de kloan Geschenke,
so wia für d´Kuah dös Selbstgetränke.
Fürn kloan Inspekta, net recht tragisch,
ma nimmts hoit an, dös is ganz magisch.

Anders is, wanns um was geht
und ma im obrign Dienste steht.
Da hoaßts net kleckern, sondern klotzn
und manch oan kimmt da scho leicht s´kotzn.

A General für a Information
kriagt scho a Mal an sattn Lohn.
A Kreuzfahrt mit a Segljacht,
de hat nu neamt ins Häfn bracht.

A klane Spritzfahrt, mit an Benz
Van Bankncapo, wannst eahm kennst,
a Puffbesuch, all inklusive,
is exklusiv für d´Exekutive.

Für an Verrat, wird oft vü zahlt,
Weil wer vü woaß, am bessan malt.
Ob´s eahm was bringt, dös wird se weisn,
mit Sichaheit owa, koane schen Reisn.






Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft oder
öffnen sonst verschlossene Türen. Der immer
zeitgemäßen Thematik "Korruption" widmet sich
Andreas Thorwartl.

Zum Autor:
Als fünftes Kind einer Näherin und eine
Tischlermeisters erblickte Herr Thorwartl am 19.
Dezember 1967 in Haslach/Mühl das Licht der
Welt. Eine sehr schöne Kindheit und Jugendzeit in
Helfenberg, war ihm Dank seiner Eltern und älteren
Geschwister vergönnt. Nach der Matura am BORG in
Bad Leonfelden entschloss sich Andreas Thorwartl
Polizist zu werden.

Sein Bezug zum Schreiben: „Meine Liebe zu
lyrischen Texten ward geboren, als ich von Eugen
Roth das Buch "Mensch und Unmensch" las. Nach
einigen Texten in hochdeutscher Sprache, bin ich
schon sehr bald zu meinen Wurzeln zurückgekehrt
und fühle mich als kleiner Vertreter der
aussterbenden Spezies Mundartmensch nun sehr
wohl. Zweimal schon durfte ich über Einladung des
Mundartdichters Hermann Hinterhölzl an einer
Adventlesung am "Unterkagererhof in Auberg
teilnehmen.

Als glücklicher Vater von drei sehr lieben Kindern
ist es mir ein Anliegen, in einer von Parteipolitik
oft negativ beeinflussten Zeit, den einen oder
anderen gesellschaftskritischen Denkanstoß
setzen zu können.
Mit der "Korruption" wollte ich nicht als interner
Nestbeschmutzer auf mich aufmerksam machen,
sondern lediglich das System und seine
verfänglichen Netzwerke kritisch beleuchten.“

Kontakt:
Andreas Thorwartl
A-4150 Berg bei Rohrbach