Fom Altwean von Hella-Maria Hranitzky Wann mia d’Leit sagt ham, des Altern ist schwea
 Hab I ma denkt:„Wann i des nur scho hea“!
 Jetzt aba sich i des söwa ganz kloa
 Leider is eppas wirkli dran woa:
 
 Denn aus mei’m Spiagl spricht
 A runzliges G’sicht,
 Schaut a foitiger Hals 
 Und des is no net ois
 Dazu kummt, oh Gott
 wos ma sunst no ois hat
 De Hoa wern scho schütta
 De Mundwinkln bitta
 Vom Kopf net zum Redn
 Hab an Schedl an bledn
 Meine Augn wern scho schwach
 Und’ s Gehöa lasst leicht nach
 Den Fingern föt’s Gfü,
 wann i Tonleitern spü
 Was soll ich eich sagn
 Jetzt zwickt’s mi im Magn
 D’ Leber is grantig
 Und die Milz hantig
 Da Bauch spüt varruckt 
 Und die Gallnblasn zuckt
 Im Darm sitzt da Wuam
 Was soll i nur tuan ?
 Ins Kreiz foat da Blitz
 In’n Körpa die Hitz
 Steig i aufi auf d’Stiagn,
 kann i d’Knia kaum mea biagn
 Da Fuass tuat ma weh
 Recht schwer ist zum gehn
 Da Schuach is ma z’eng
 Weils gschwoin is, des G’lenk…
 
 Oba gnua is midn Klagn
 I wü ans nur no sagn:
 Wann ma weida studiat,
 Was ma no allas gschpiat
 Vagisst ma zum lebn
 Und des wa daneben,
 Weil nix is so scheen,
 Wia duachs Leben zu gehen
 Mit Liab und mit Leid,
 Mit Schmerz und mit Freid
 Drum ja net vazagn
 Die Trüabsal vajagn
 Dann bleibt mar a frisch
 Wiar im Wassa da Fisch.
 
 
 Mai 2011
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  Zur Autorin:
 Die Autorin ist im Burgenland mit seinen Bräuchen und seiner Sprache aufgewachsen. Am Realgymnasium Wr. Neustadt machte sie im Jahr 1951 die Matura. Bis 1960 war sie Beamtin der Oesterreichischen Nationalbank Wien. Frau Hranitzky heiratete im gleichen Jahr und übersiedelte nach Den Haag (Niederlande). Zwei Kinder erblicken das Licht der Welt, ein drittes Kind wird, nach dem Umzug nach Zürich, geboren. 1975 erfolgt die Übersiedlung nach Genf.
 In den folgenden Jahren machte sie eine Ausbildung in der Kinder- und Jugendkatechese, sowie in der Erwachsenenbildung im religiösen Bereich. Es folgten theologische Studien und die Ausbildung zur Erwachsenenbildnerin im musisch-kulturellen Bereich, daneben Lehrgänge für Belletristik und Fremdsprachen. (Französisch, Englisch, Holländisch). Nebenbei war sie als Pastoralassistentin einer französischsprachigen Pfarre der Schweiz tätig und leitete Bibelkurse und religiöse Grundkurse in Schweizer Bildungshäusern und war Mitglied bzw. Vorsitzende mehrerer kirchlicher Gremien. Unter anderem leitete sie Literaturveranstaltungen in Österreich.
 Seit 2000 ist Frau Hranitzky wieder ins Burgenland zurückgekehrt.
 
 Der Zufall brachte Frau Hranitzky zur Dialektplattform.
 
 Warum Sie schreibt:
 „Die Liebe zum Wort und das Suchen nach seinem tieferen Sinn führen mich immer wieder zum Schreiben von Texten oder kleinen Geschichten, seit einiger Zeit auch in Mundart.
 Einiges davon ist im Laufe der Jahre in Zeitschriften erschienen. Vor einiger Zeit ist eine CD entstanden, auf der mein Sohn zwei meiner Mundartgedichte vertont hat.“
 Neben dem Schreiben sind auch das Lesen und das Musizieren wichtige Beschäftigungen in ihrem Leben. 
 
 Kontakt:
 Hranitzky Hella-Maria
 7202 Bad Sauerbrunn h.m.-w.m.hranitzky@aon.at
 
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