Mundartbeitrag von:
Scheibl Herbert - A-4840 Vöcklabruck herbert.scheibl@aon.at
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Scheiblhaus
S’ Schäuwihaus
A Kammerl a kloans und da Kuahstoi daneb’n
Da han i mein Schroa tan, mein erst’n im Leb’n.
Da Kriag war hoit grad, warn koane schen’ Zeit’n
Aber uns hat nix troff’n da hint auf da Leit’n.
Zum Ess’n war net z’vü und net woaßgott was Guats,
aber d’ Muatter hat gern g’sagt, wanns g’langt hat: „Des tuat’s“.
So bin i halt do’ mit der Zeit daherg’wachsen,
umanandg’strawanzt bin i von Edt bis zum Dachs’n
und wann’s mi wodawö g’fragt ham: „Bua, wen g’herst denn o ?“
han i stoiz g’sagt: „Ön Schäuwi“ und kennt ham’s mi scho.
S’ Schäuwihaus hat’s a ghoaß’n des Häuserl da ob’n
Und d’ Muater und ön Vater dö muaß i heit lob’n.
Wei’ so schen wia’s da war und dass uns guat ganga is
Hamma dö zwoa z’verdanga, des woaß i g’wiß.
Da Vater woar g’müatli, aber do wieder streng
Und d’ Muatter war nur guat, g’schimpft hat’s vü z’wen’g.
A mir Kinder ham g’orbat von der Fruah bis auf d’Nacht
Aber lusti war’s oiwei drum hat’s uns nix g’macht.
Wann weniger z’toa war am Feld und im Stoi
Bin i am Heubod’n ob’n g’sess’n und han g’les’n oimoi.
Mit’n G’ruch in der Nas’n vom Gras und vom Heu,
oana Katz bei dö Füaß und an Apfel im Mäu;
die Kuah die im Stoi mit die Hörnd’l wo schert
und hintern Haus s’ Bründl – mehr hot ma net g’hört.
So friedli’ wars da so ruhig und so warm –
Nirgendmehr is’s so sche: dahoam is dahoam.
Und d’ Muatter hat g’schrian aft: „Geh Herbert kimm her,
tua d’ Henna g’schwind einer! Morg’n gehst zum Friseur
und an Most bringst nu auffa, hast d’ Aufgab scho g’macht ?
Dann schau dass d’as machst und geh ins Bett. Guate Nacht.“.
Jed’n Tag war’s deselbe und do oiwei nei
Und z’fried’n war ma olle und lusti’ dabei.
Nia wird’s wer vergess’n, der’s kennt hat die Zeit’n
Und s’ Schäuwihaus hint’n, da ob’n auf der Leit’n.
Herbert Scheibl
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