Mundartbeitrag von:
Seier Jutta - A-7423 Grafenschachen 8sonne44@gmail.com
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Die Medalln
Olls Kind do hot ma no goar koane Sorgn,
do denkt ma net amul bis Morgn.
Donn kimmt ma laungsaum in die Jugendzeit,
und schert si nix ums Gerede va die erwochsnan Leit.
Die Joahr vargaengan vül zu gschwind,
ma wird Erwochsn und winscht si, ma war no länger a kloans Kind.
Ohne Verauntwortung, ohne Pflicht, ohne Sorgn,
so wie as koane Kind, ohne Gedaunkn an Morgn.
Da Oane tuat si donn recht schnöll an Partner findn,
und si glei in oana Ehe fiar immer bindn.
Da Andre, der tuat si des glei goar net traun,
und bleibt alloan, so long er nur kaunn.
Eigentlich is gaunz egal wie man's richt und wie man's mocht,
Irgendwaunn denkt ma sowieso, ma hot as gaunze Lebn as Folsche gmocht.
As Lebn hot holt wie a Medalln zwoa Seiten, s'kimmt nur drauf aun wie man's holt!
Die oane Seitn is Triab und ohne Glaunz,
die Aundare funklt, is wie aufpoliert,
des is die, die uns am Besten gfollt.
Im fortgschrittenen Olter kriagt ma auf oamul an aundarn Blick,
do denkt ma oft in Liebe und a in Schmerz an die Vargaunganheit zurück.
Oft glab ma, das ma olls aundars mocha hätt sulln,
net immer so, wies die Aundarn hom hätten wulln.
Do schaut ma die Medalln scha genauer aun,
und find a an da triabn Seitn wos schaenes draun.
Ma muss vielleicht nur a waengal driwawischn dass ma an Glaunz erkennt,
Donn hot ma plötzlich a Medalln mit zwoa glaenzanden Seitn in d' Haend.
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