Mundartbeitrag von:
Chmela Gunther - D-83064 Großholzhausen gunther@chmela.de
Alle Mundartautoren Mundart-Datenbank |
Da Roaga
Schdāād und māchtig wiar a Draha
Lange Fliigl de kāām schlong
Krumma Hois und groda Schnobe
Suibagrau
Drāād sein Kreis iwa da Wiisn
Oiwei diafa wiar a Schraum
Etza kimmda langsam oba
Hoggdsi hi
Drunt am Boch boid wiar a Schdegga
Schdäda etzad Hois eizong
Moana kānndsd ea wār koa Viech mea
Riadsi ned
Duad grod schaung und riadsi neda
Wart drauf bisa ebbs dalurd
Bisa sFischal sichd im Wossa
Schdäda do
Dees ko dauan dea ko wartn
Dea hod Zeid und dea schdäd schdāād
Wissn dāādi gor so gean etz
Wosa denkd
Und af oamoi langa Schnobe
Schdichd ins Wossa schnabbd as Fischal
Schdāād und māchtig lange Fliigl
Schwingan aus
Langsam hebdsi grāb da Vogl
Schdeigd a dHä etz grodaus aufi
Fliagd vo wor a kemma is
Langsam furt
Dea hod Zeid dea brauchd ned fiachdn
Dāsa ebbs valiad af zletzd
Koana weads eam wiida nema
Und dea fliagd
Moing na weada wiida kemma
Af an andan Bloz am Boch
Weadsi wiida oans vo dene
Fischal hoin
Jāga dāādsdn so gean schiassn
Roagaschbiz am Huad wār schee
Jāga duadas no vabeissn
Deafsdas ned
(Oberbairisch, Inn-Mangfallgauer Dialekt)
Anmerkung
Der Roagaschbiz an so manchem oberbairischen Trachtenhut hat eigentlich nichts mit dem einheimischen Fischreiher (Roaga) zu tun. Eigentlich denn diese drei spitzen Federn stammen nicht von dem, sondern vom indischen Schlangenhalsvogel. Und wie der dazu kam, ein Attribut der oberbairischen Tracht zu liefern, das weiß vermutlich kein Mensch!
Ja mei, wias abar adiam āso is, in mei Gedichdl pāssd dees hoid gor so schee eini. Ma muass s ja ned oiwei so āgrātt nema!
|