Mundartbeitrag von:
Wurth Erich - 2344 Maria Enzersdorf Erich.Wurth@tele2.at
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Hochbetrieb im Supermarkt
Freitagabend im Supermarkt is äußerst blöd,
weil da jeder fürs Wochenend’ einkaufen geht.
Wie die Geier schlag’n s’ zu und sie zahl’n wie net g’scheit
und je größer des G’schäft, desto mehr gibt’s dort Leut’.
Und dann fahr’n s’ mit die Wagerln der kreuz und der quer
undiszipliniert wie im Straßenverkehr.
Neb’n die Raser gibt’s G’mütliche andererseits,
nur, wenn’st langsam bist hast gleich a Wagerl im Kreuz.
Na, i bin net a so! Hab zwar aa net viel Zeit,
aber immerhin, i nehm halt Rücksicht auf d’ Leut’.
So zum Beispiel, dort seh i a alt’s Mutterl grad,
die grapscht umeinand da am grünen Salat.
So ein’ hätt i zwar ’braucht, doch ich denke mir nur:
‚Gehst halt weiter und lasst den Salat schön in Ruah.’
Weil, so einen zu kaufen kommt mir net in’ Sinn,
hat die Alte doch g’habt ihre Klebeln da drin!
Na, da komm i halt ohne Salat diesmal aus,
weil i - ehrlich gestanden - mi jetzt davor graus.
Und trotzdem wird der Alten ein Lächeln geschenkt.
Die schaut mi so blöd an, was si’ die jetzt nur denkt?
Dabei braucht sie ein’ Platz in dem Gang da für drei
und mein’ Wagerl kommt net an der Alten vorbei.
Die könnt’ i derschlag’n, wenn i freundlich aa grins,
die is rücksichtslos und aa no schiach wie der Zins.
Stiert da um im Salat, so dass i kein’ mehr kauf,
schaut dann blöd aus der Wäsch - und dann halt s’ mi no auf!
Endlich bin i vorbei. Dann ganz hint’ beim Regal
bleib i stehn, schau mi um und gustiere einmal.
Da steht nämlich der Rote und i weiß net so recht,
was am kommenden Sonntag mir schmecken so möcht’.
Der Blaufränkisch reizt mi’, der Zweigelt no mehr
und i steh halt so da, überleg hin und her,
da kommt so a Junger, i steh ihm im Weg,
weil i immer no weg’n die Bouteillen überleg.
Und der Junge muss bremsen sein’ eiligen Lauf
und natürlich reißt frech er die Goschen glei’ auf.
„Der steht da umanand“, sagt er „deppert und fäul
schaut die Flaschen si’ an mit der Zungen im Mäul.“
Also, i muss schon sagen, das kränkt mi jetzt sehr,
zu dem Greißler da komm i jetzt nimmermehr her!
Da einkaufen macht überhaupt net viel Freud
und der Grund für den Ärger san d’ anderen Leut.
I kann nix dafür! Nur die Andern san Schuld!
Entweder san s’ z’ langsam, oder hab’n ka Geduld!
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