Mundartbeitrag von:
Mayer Fritz - 4470 Enns fr.mayer@gmail.com
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Oide Stadt Enns
Die alte Stadt Enns
Oide Mauern, Tor und Turm
des is a Platz zum Lebm
im Hoiz da nagt scho lang da Wurm
owa so is des eben
De Wegal san aus oidn Stoa
poliert van Drüwageh’
sie glaunzn in da Morgsunn
und ‚s Vogal singt so sche
Daun kummst am Platz
und siachst in Turm
und staunst wia a kloans Kind
waunnst da daun den Platz anschaust
beutlts di owa gschwind
Autos wo si’s Aug hindraht
und olle wolln da parkn
warum’s so is braucht ma net frag’n
zur Apothekn und zur Bank
gibt’s meistens schwa zan Tragn
Ab und zua könnt’s freili sei
dass ma zum Wirtn muass
auf an Kaffee und an klan Tratsch
do geht ma a net z’Fuaß
De Stoa haums weg gramt-g’hern net her,
do kaunn ma net gscheit foahn
a Kopfstoanpflaster in da Stadt
hat wirkli nix valorn
A schene Fahrbahn aus Asfalt
a Vorrangtafel- fein
des ladt de Leit aus aller Welt
zum Foto machen ein
Vier Bankn, sechs Wirtn, Trafik und Friseur
da ghert scho a bissal a Parkplatz nu her
sicht ma vom Turm a weitmächti ins Land
de meiste Zeit steht a nur bled umanaund
Drum schlagat i vor mir tuan eahm auf d’ Seitn
dann brauchn si d’Leit um an Parkplatz net streitn
Am wenigstn gfallt ma da Platz
so um die Weihnachtszeit
da spreizns dann den oidn Turm
mit Lichterkettn gegn an Sturm
na- und sowas g’fallt de Leit!
Jo so iss in unsra Stadt
wo jeda was zan Mitredn hat
wo Parkplätze und Wirtezelten
mehr ois wia a Stadtplatz gelten
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