Mundartbeitrag von:
kiemayer veronika - v.kiemayer@aon.at
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Lobpreis an die Schöpfung
Herrgott, dei Natur, de is schon a Wunderwerk,
i steh do und denk ma nur, jedes Tol und jeder Berg,
olles, wos lebt im Wosser und aum Laund,
überoll spürt ma dei göttliche Haund.
Ma kaun nur staunen und kauns wohl nia begreifen,
ma kaun forschen und planen und noch den Sternen greifen,
und doch gesteh ich ein, er is vü z´kloa unsa Verstaund,
denn es wird immer wos sein, des bleibt für uns unbekaunnt.
Betrocht a Schneeflockn, a Gebilde so zort,
tuast dir´s genau aungucken, es gibt koa zweite von ihrer Ort.
Jedes Bleamal, des blüaht draußen aum Föld,
jeder Grosholm, jeder Stoa is einzigortig auf der Wölt.
Genau so is mit de Viecherl, im Wosser, in der Luft und aum Laund,
jeder Wurm, jedes Käferl, wos kriacht aum Boden umanaund,
erfülln olle ihren Zweck im ewigen Kreislauf vom Lebn,
weil der Herrgott hot Ollem an Sinn und a Aufgobe gebn.
Nur wir Menschen greifen ein in Gottes Natur,
wir wollen Götter sein und ziahn unsa Spur.
Wir wolln´s net verstehn, dass wir sovü zerstörn ,
wir wolln nix sehn und wir wolln nix hörn.
Wos der Herrgott hot g´schoffn, so weise und wohlbedocht,
wir können nur hoffn, dass der Mensch net Olles zunichte mocht.
Drum, tat´s euch besinnen, schaut´s mit offenen Augn,
daun werd´s die Wunder erkennen, die ma nia begreifen kaun.
Herrgott, dei Natur, de is schon a Wunderwerk
und i bin so kloa, i bin a winziger Zwerg!
I kaun nur preisen und loben, über dei Schöpfung mi freun,
wia schön muaß erst oben im Himmel einst sein!
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