Mundartbeitrag von:
Steininger Fred - D-90489 Nürnberg fred.steininger@t-online .de
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D´e Lind´n
I´h fühl mi´h oft einsam, im Lärm meiner Stadt,
zwischen Mauern und Herz´n aus Stoa.
Wo kaum wer Zeit für den anderen hat
und fast jeder lebt für sich alloa.
Da wird über oiss und jeden geklagt,
zuviel wird g´redt, zu wenig g´sagt -
a Sehnsucht in mir wird unsagbar groß
und mei´ Seel fliagt einfach los.
Dann schliaß i´h die Aug´n und sitz wia im Tra´m
auf der Bank vor´m Haus, unter´m Lind´nba´m.
Mei´Herz ruaht vom Trub´l der laut´n Welt aus
und is´endli´h wieder z´Haus.
Dann singt mir die Lind´n ihr uralt´s Liad,
Ihre Worte, die geh´n mah so nah´:
I´h hab no´h jed´s Jahr wieda blüaht,
was ah immer auf Erd´n geschah.
Der Duft meiner Blüah, mei´lindgreans Kleid
rüahrt die Herz´n der Mensch´n seit ewiger Zeit.
I´h kann überall dahoam sein,
auch zwischen Mauern aus Stein.
Und fühlst du di´h einsam, dann denk dran,
daß mei´Liad di´immer begleiten kann.
Es fahrt mit die in d´Welt hinaus
und bringt di´h wieder z´ruck nach Haus.
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