Mundartbeitrag von:
Hinum Gertraud - 4020 linz traude,hi@gmx.at
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Pilgeralltag am Jakobsweg
In der Fruah stehst auf,ziagst an dein G´wand,
für´n heitigen Tog nimmst da vor allerhand.
Die Schuach san g´schnürt, da Rucksack am Buck´l,
do gehts schon dahin,ma geht über jeden Mugl.
Jakob hin und Jakob her,i hob an Hunger,wos zum essen muaß her
A scheans Platzl,es gibt a Pause,
Gott sei Dank,in mein Rucksack findt ich a Jause.
Rundum Natur wias scheaner net sei kunnt,
Der Himmel, die Bam, die Blumen, a Hummel de brummt.
Doch es geht wieder weiter, es gibt koa Zeit,
Man woas oft net wos gestern wor, es zöhlt nur heit.
Man geht und geht, es is jo nu weit,und a Wunder, dass mi üiwei nu g´freit,
Scheint die Sonn´,oder regnt´s ,is koit oder hoaß,
des spült koa Roll´n auf meiner Roas.
Leut triafst aus der ganzen Wölt,ma glaubat net,wer do oller geht,
Unterholt´n tuast die mit Hand und mit Fuaß,
in a paar Sprochen lern sogar i an Gruaß.
Am Obend,ma solls net glaub´n,findt ma immer a Bett,
mit´n Plotz do is halt oft a G´frett.
Unterm wormen Wosser schwoabst dir obi den Schweiß,
denkst noch, was´t erlebt hast auf deiner Reis.
Die Wäsch is g´wosch´n, der Rucksack steht im Eck
und i schlöf miad ein.
Nur des Schnorchkonzert rund um di,miassat net unbedingt sei.
Aus meinem Tagebuch vom Jakobsweg, unterwegs irgendwo in Frankreich.
Jakobsweg von Linz nach Santiago de Compostela (3000 Kilometer)
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