Mundartbeitrag von:
Kiemayer Veronika - 3363 Neufurth meinegedichte@aon.at
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Da Rosenstrauß
Is laung schon her, ois kloanes Kind,
wollt i da Muata a Freud hoit mochn,
hob gsuacht, ob i a poar Schilling find,
hob net vü gfundn in meine Sochn.
Hat´s Göd net greicht für an Rosenstrauß,
gaunz traurig bin i wordn,
bin gaungen auf d´ Wiesn hintan Haus,
laung bin i gstaundn, gaunz valorn.
Daun hob i gsehn, do blüahn Margariten
und dort, aum Raund, Vergissmeinnicht,
blaue Glockenblumen in da Mitten
und auf oamol hot gstroiht mei Gsicht.
Sovü Bleamal hob i gfunden,
volla Eifa hob i s´ pflückt,
an großen Strauß hob i bunden,
bin zruck ins Haus vor lauta Glück.
I hob de Bleamal meina Muata gebn
und ihr Gsicht siach i nu heut,
werds nia vagessn in mein Lebn,
wos d´ Muata ghobt hot für a Freud!
Leise hob i gsogt zu ihr:
„I hob zweng Göld ghobt für rote Rosen!“
Daun hots mi zuwi druckt zu ihr,
hot gor net aufghört mit dem Kosen.
In ihre Augn san gstaunden Tränen,
„Kindal, gib hiazt gaunz guat ocht,
tua dir des zu Herzen nehmen,
i sog dir, wos a Muata glücklich mocht:
A Muata braucht koan Rosenstrauß, an tein,
koane Diamanten und koa Seidengwaund,
a Muata tuat si vü mehr gfrein,
waun a Kindal daunkbor druckt ihr Haund.
Merk dir des, mei liabes Kind,
tuas nia vagessn, denk stets draun,
dass ma mit an Daunkschön, des von Herzen kimmt,
oft die größte Freude mochn kaun!“
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