Franz Stelzhamer – Literarisches Schaffen

Dichtung in hochdeutscher Sprache

Jugendwerke

Starken Einfluss auf sein literarisches Schaffen hatten die dichterischen Vorbilder Jean Paul, E.T.A. Hoffmann und Heinrich Heine.
An seine Erlebnisse während des ersten Jahres der Salzburger Gymnasialzeit erinnert die Schrift "Aus meiner Studienzeit". Sie enthält auch volkskundlich und historisch Interessantes wie den Salzburger Faschingsritt, die Bilderkrämer auf der Michaelidult, das Herbstmanöver am Kapuzinerberg und die feierliche Übergabe der Stadt Salzburg an die österreichische Verwaltung.

Eine Fundgrube für die Volkstumsforschung bieten auch die Erzählungen "Haschuk, der Kreissteher", in der das Kreisstehen und das Zehentstecken beschrieben werden, "Onkel Georgs Schatz" mit der Darstellung des Schatzgrabens im Salzburger Stift St. Peter und "Der tote Mann, eine Dorfgeschichte aus dem Rieder Walde", wo der Brauch des Gamens, einer Art Totenwache, bis ins Detail ausgeführt wird.

Der von Adalbert Stifter viel gerühmte Liederzyklus "Liebesgürtel" handelt von den Freuden und Leiden der Liebe Stelzhamers zu Antonie (Toni-Tora) Nicoladoni. Das erste Buch beinhaltet das Erwachen des Liebesgefühls, Sehnsucht, Schwärmerei, die Wonnen der jungen Liebe und die Trennung, das zweite die Trauer um die verlorene Liebe und die Vereinsamung und Verzweiflung.

Freuden hatt` ich ganze Heere,
mehr als rote Blümlein steh`n
auf der Wiese, als im Meere
dunkelgrüne Wogen geh`n.

Leiden hatt` ich auch so viele;
Mehr als bittre Kräuter steh`n,
mehr als bei des Nachtwinds Spiele
Blättlein an Cypressen weh`n.

Um die Liebe zu Antonie Nicoladoni geht es auch in Stelzhamers epischer Jugenddichtung "Urey", die in tagebuchähnlicher Form abgefasst ist. Geistreiche Bemerkungen, eingestreute Lieder, Selbstbekenntnisse, Selbstbetrachtungen, Symbolisches und Märchenhaftes charakterisieren dieses Werk.