Hoamatland
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Zeit seines Lebens erinnerte sich Stelzhamer gern an die Kindheit und Jugend, die er in Großpiesenham im Kreise seiner Familie und Freunde verbrachte. Oft hielt er sich auch auf dem Hof seiner Großeltern, dem "Dimmelgut", auf, wo er wie zu Hause bei den bäuerlichen Arbeiten mithelfen musste. Mit den anderen Dorfkindern, die, wie es damals üblich war, sich in Banden zusammenschlossen, trieb er allerhand Scherze und Späße. Stelzhamer war ein wissbegieriger Junge, der es liebte, anderen beim Erzählen von Geschichten zuzuhören oder selbst welche zu erzählen. In seiner Kindheit wurde sein Heimatdorf von schlimmen Ereignissen heimgesucht. Im Prosawerk "Das Dorfbild" wird in allen Details der Brand des Andrämann-Hauses, eines Nachbarhauses des Siebengütls, geschildert, wovon Stelzhamer schwer betroffen war, weil im Andrämann-Haus seine Jugendfreundin, das Röschen, wie er sie liebevoll nannte, wohnte.
Im Alter von sieben Jahren musste Stelzhamer in die Dorfschule nach Pramet. Der dort herrschende Zwang und Gehorsam entsprachen seinem freiheitsliebenden Wesen ganz und gar nicht. Zunächst zeigte er keine Lust am Lernen, da er den Lehrer, einen sogenannten "Staberlpädagogen", den Katecheten und die missmutige Lehrerin nicht akzeptieren wollte. Als ein neuer Lehrer in die Schule kam, der es verstand, die Herzen der Kinder für sich zu gewinnen, erwachte in ihm plötzlich die Freude am Lernen.
Es dauerte nicht lange und aus Stelzhamer wurde ein richtiger Musterschüler. Schon in der Dorfschule lernte er die Grundlagen der lateinischen Sprache.
Im Jahr 1816 schickten die Eltern den Vierzehnjährigen nach Salzburg in die Königlich-Bayrische Studienanstalt des Gymnasiums und Lyzeums, wo auch sein älterer Bruder Peter studierte. Bald stellte sich heraus, dass der Dorfjunge aus Großpiesenham ein sehr kluger Kopf war, der noch dazu zur großen Zufriedenheit seiner Professoren studierte. Sein Klassenlehrer Martin Süß fand für Stelzhamers schulische Leistungen nur lobende Worte: "Dieser Knabe ist nicht nur die Zierde seiner Klasse, sondern er möge in Sitte, Fleiß und Aufmerksamkeit der ganzen anwesenden Jugend als Muster der Nacheiferung dienen!" Sein künstlerisches Talent auf sprachlichem Gebiet zeigte sich bei Nacherzählungen und Stilübungen.
Stelzhamers schulische Leistungen ließen zu wünschen übrig, als ihn Amors Pfeil traf. Im Alter von achtzehn Jahren verliebte er sich in die um drei Jahre jüngere Antonie Nicoladoni, auch Toni-Tora genannt, was er auch in seinem Tagebuch festhielt: "Ich war noch ein gar junges Herrlein, als ich das A-B-C der Liebe zu studieren begann und trieb es mit solchem Eifer, mit einer solchen Brunst, die kaum ihresgleichen hat." Die Liebe wurde von seiner Angebeteten auch erwidert und zwischen den beiden entwickelte sich ein inniges Liebesverhältnis. Doch Antonies reiche Erbtante versuchte mit allen nur möglichen Mitteln, dagegen vorzugehen, bis sie schließlich einen geeigneten Ehemann für ihre Nichte fand, den Salzburger Domorganisten Anton Widmann. Antonies Heirat bedeutete für Stelzhamer einen großen, mit seelischen Schmerzen verbundenen Verlust. Nach dem Tod von Antonies Ehemann flammte die Liebe zwischen Franz und ihr erneut auf. Für das baldige Ende des Liebesglücks waren zweierlei Gründe maßgeblich, einerseits Stelzhamers großer Freiheitsdrang, andererseits seine finanzielle Notlage, in der er auch von Antonie Geld forderte, das sie ihm aber nicht geben konnte.
Aus Liebeskummer hatte Stelzhamer seine Studien unterbrochen, Salzburg verlassen und sich nach Graz begeben, wo er für einige Zeit als Privatlehrer tätig war und am dortigen Gymnasium weiterstudierte.
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