Hoamatland
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Da ihm zu Hause die Tür verschlossen blieb, zog er auf der Wanderschaft im Innviertel und in Salzburg von einem Ort zum anderen, wo ihm meist alte Schulfreunde Unterkunft gaben. In Passau konnte der damalige Direktor einer Wanderschauspieltruppe Stelzhamer für seine Wanderbühne als Schauspieler gewinnen. Die Freude an der Schauspielerei verlieh ihm wieder seelischen Aufwind.
Doch weil ich wieder blühe
Im frohen Jugendschein
Verbann ich die Betrübnis
Und lass die Freude ein.
Anstatt als bleiche Büste
Im Kämmerlein zu stehn,
will ich auf flinken Füßen
der Lebenslust nachgehn.
Aber die Not ließ von Stelzamer nicht mehr los, und als es mit der Schauspielerei zu Ende ging, hatten sich Schulden angehäuft. Niemand von seinen Verwandten und Bekannten mit Ausnahme der herzensguten Mutter erklärte sich damals bereit, dem tief gesunkenen Komödianten zur Seite zu stehen. Sie allein nahm die Mühe auf sich, ging zu Fuß nach Passau und löste mit dem hart ersparten Geld den verschuldeten Sohn aus.
Auf dem Rückweg trafen sie in einem Schärdinger Brauhaus einen ehemaligen Schulkameraden, der ihm riet, seine Gedichte drucken zu lassen. Sofort fand er Subskribenten für seinen geplanten Gedichtband, auch im Stift Reichersberg. Das dafür erhaltene Geld hatte er aber bald wieder verspielt. Im Gedicht "Der Spiellump" erfahren wir von Stelzhamer selbst, wie sehr er von der Spielleidenschaft besessen war.
Im Juni des Jahres 1836 fuhr er nach Wien, trug in literarisch gebildeten Kreisen seine Gedichte vor und suchte einen Verleger für deren Veröffentlichung. Noch im selben Jahr bekam er vom Hofbuchhändler und Verleger Peter Rohrmann den ersehnten Vertrag und was er dringend brauchte, eine Menge Geld.1937 erschien der erste Band seiner mundartlichen Gedichte, bald darauf, im Jahr 1941, der zweite Band.
Nachdem sich bei Stelzhamer endlich Erfolg eingestellt hatte, kam es auch zur Versöhnung mit seinem Vater, der für die literarische Tätigkeit des Sohnes nie Verständnis hatte aufbringen können.
Der allerschwerste Verlust, den Stelzhamer in seinem Leben hinnehmen musste, war der Tod seiner heiß geliebten Mutter im März 1838.
In Wien, an dessen geistigem und kulturellem Leben er regen Anteil nahm, machte er die Bekanntschaft mit Schriftstellern wie Adalbert Stifter, Nikolaus Lenau und Anastasius Grün.
Das freundschaftliche Verhältnis zu Stifter wurde getrübt, als bei der Besetzung einer Schulratsstelle die Wahl auf Stifter und nicht auf Stelzhamer fiel, mit der lächerlichen Begründung, dass die dichterischen Gestalten Stifters moralischer seien als die Stelzhamers.
Er hatte sich in Wien auch dem stets zu Streichen und Späßen aufgelegten Dichterkreis "Soupiritum" angeschlossen. Gerne war er auch zu Gast im berühmten "Silbernen Kaffeehaus" in der Plankengasse, wo sich auch Literaten wie Grillparzer, Lenau, Bauernfeld, Feuchtersleben, Raimund und Castelli einfanden. Als freischaffender Literat und Journalist schrieb er in den Jahren von 1839 bis 1842 zahlreiche Artikeln für Wiener Literaturzeitschriften. Die vielen Vortragsreisen führten ihn durch das oberösterreichische Hausruck- und Traunviertel, nach Salzburg und München, wohin ihn der bayrische Staatsminister Ludwig vd. Pfordten eingeladen hatte.
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Erster Gedichteband
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