Franz Stelzhamer – Leben und Person

Persönlichkeit

Gefühlsbetontheit, Religiosität, Natur- und Tierliebe und übermäßiger Ehrgeiz zählten ebenso zu Stelzhamers persönlichen Eigenschaften wie Melancholie, Unausgeglichenheit und Reizbarkeit. Ordnungsliebe, praktisches Geschick und Diplomatie bei Verhandlungen waren bei ihm nur schwach ausgeprägt.
Die große Freiheitsliebe, die er besaß, ist wohl Stelzhamers hervorragendste Eigenschaft. Lieber war er frei für seine literarische Tätigkeit, als dass er durch eine geregelte Arbeit dem Alltagstrott verfiel.

Das Leben nahm er meist von der heiteren und humorvollen Seite, befand sich oft auf Wanderschaft und hielt sich gern in Wirtshäusern auf, wo er die Leute bei Trunk und Tanz mit Geschichten, Gedichten und Liedern unterhielt. Stelzhamer gehörte auch geselligen Freundeskreisen an, etwa der Salzburger Schlappgesellschaft, der er den Wahlspruch "schlipp schlapp schlorum basilorum ubicumque locorum" widmete, oder der Vöcklabrucker Paixhanslia, einer Tischrunde, in der "Die lustige Eicht" entstand. Aus seinen eigenen Gedichten und Erzählungen über ihn erfahren wir von seinem ausgeprägten Selbstbewusstsein und seiner Aufrichtigkeit im Denken und Handeln.

Bild links: Stelzhamerdenkmal in Henndorf mit Haus und Kirche. Bildquelle:
EDV-Pfarre Schildorn

Aus dem Schlussgedicht "Prävenienz":

Wann i lang nimma bi,
geht nuh `s Gfragat um mi,
und a Gfragat wird sein,
Eia mein, eia mein.

Auf Grund seiner Umgänglichkeit fiel es Stelzhamer nicht schwer, Freunde fürs Leben zu gewinnen. Freundschaften aus seiner Studienzeit wie mit dem Linzer Josef Schaller und dem Salzburger Mundartdichter Sylvester Wagner hielten an sein Lebensende. In seinen späteren Lebensjahren schuf sich Stelzhamer in Salzburg und in Linz einen umfangreichen Kreis von Bekannten, mit denen er sich in Gast- und Kaffeehäusern zu unterhaltsamen Gesprächen und Feierlichkeiten traf. Seine beliebtesten Gaststätten in Salzburg waren das Müllner-Bräustübl, der Peterskeller, die "Goldene Krone" in der Getreidegasse und das Café Tomaselli, in Linz bevorzugte er das Gasthaus "Goldene Kanone" in der Landstraße.

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