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Dá Nixnutz
Dá Huabábauá z Florian,
Der wü(ll) á wenig ins Koarnschneidn schaun,
Ob s Gsind olls bá dá Arbát is
Und ob s án Fleiß ham olle gwiß.
Und wia r á nachá zuwikimmt,
Da siagt da Bauá ganz dágrimmt,
Wia grad dá Kloanknecht üntern Bám
Fest schlaft und schnarcht in tiafstn Trám.
Gschwind weckt án auf und schimpft und schreit:
Moanst leicht, hiazt is zán Schlaffá Zeit?
Da zahlt má da ön teuern Lahn
Und d Arbát gáng dih nixi an!
Du Nixnutz, hat á weidá greint,
Vádeanst net, dass dih d Sunn anscheint!
Mag sein! sagt der und hat sih gstreckt,
Drum han ih mih áh in Schaddn glegt!
Dá Gáßlbua
Büabl, herst,wannst fensterln gehst
Und am Loaterl drobmát stehst,
Laß dá s gnuag am Loaterl sein
Steig net gleih bán Fensterl ein!
Leicht kunnts sein, wannst außáschliafst,
Daß d dein Loaterl neama triafst
D Nachbárnbuabm, dö toan dás wegg,
Páßn drentern Stadleck.
Wia kámst abá vo dá Heh?
Und dös Gspött aft, woaßt ás eh!
Laß dás gnuag am Loaterl sein,
Steig net gleih bán Fensterl ein!
Dö bessá Medizin
Ollweil flenn und ollweil klagn,
Gsichtáschneidn und Loadumtragn
Siacht dá Hergod ga net gern,
Weil eahm d Leut schan lästi wern.
Ollweil bedln und kunniern,
Ollweil trenzn und sekkiern
Mag dá Hergod gwiß net hern:
Lustige Leut, dö hat á gern.
Trüabsal blasn hat koan Sinn:
s Lachá is á Medizin!
Da kanst s Binkerl leichtá tragn
Und brauchst áh koan Badern plagn.
Beide Gedichte stammen aus
Stoan und Stern (1953) von Otto Jungmair
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